Bierzo und Mencía – atlantische Rotweine mit Eleganz

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Rotweine aus den atlantischen Regionen Spaniens erfahren seit einigen Jahren große Aufmerksamkeit und Popularität bei Weinkritik und Konsumenten. Vor allem trifft diese Feststellung auf die Weine aus der Rebsorte Mencía zu. Die Hauptgebiete der roten Traube sind die DO Ribeira Sacra in Galicien und die DO Bierzo in der kastilisch-leonesischen Provinz León.

Insbesondere das Bierzo hat sich dank Weinpionieren wie Raúl Pérez und Alvaro Palacios (Descendientes de J. Palacios) einen internationalen Ruf erworben. Die DO-Region zählt mit 2.400 Hektar zu den kleineren Anbaugebieten in Spanien. Zum Beispiel entspricht ihre Rebfläche nur 3,7 Prozent zu jener der DOCa Rioja. Mit 76 Prozent im Anbau ist die Mencía die wichtigste Rebsorte im Bierzo. Über 80 Prozent der Reben sind älter als vierzig Jahre. In kaum einem anderen europäischen Weingebiet ist die Dichte an alten Reben so hoch. 

Durch die Nähe zum Atlantik, die Luftlinie beträgt etwa 100 Kilometer, erfährt das Bierzo ein relativ hohes Regenaufkommen. Zugleich ist die Region von Bergen umgeben, die einen Teil der vom Atlantik hereinziehenden Wolken blockieren. Somit beträgt der jährliche Niederschlag 700 bis 800 mm. Darüber hinaus ist das Gebiet höher gelegen, auf 400 bis 900 Metern, so dass ebenfalls ein kontinentaler Einfluss herrscht, der sich in kalten Wintern und generell kühlen Nächten ausdrückt. Allgemein lässt sich sagen, dass das Bierzo ein Zwischenort darstellt: Es erfährt ausreichend Regen, aber nicht so viel wie am Atlantik. Dazu kommen ausreichend Sonne und Wärme (2000 Sonnenstunden im Jahr), aber es ist auch nicht so extrem heiß wie in Zentralspanien. 

Weinberg im Bierzo, lehmige Böden sind im Gebiet die Regel (© Bodegas Peique)

Dieses atlantisch-kontinentale Zwischenklima bietet hervorragende Bedingungen für den Weinbau und insbesondere kommt es den Eigenschaften der Rebsorte Mencía entgegen. Im Bierzo ergibt die Traube ausgezeichnete Qualitäten und zeitgemäße Rotweine. Ein Markenkern vieler Méncia-Weine sind Eleganz und Balance. Die Gewächse sind schlank, frisch und saftig, dazu rotfruchtig und gut strukturiert (ohne dabei mit Tannin aufgeladen zu sein).

Für die hier beschriebene Stilistik steht das Familienweingut Peique par excellence. Ihre Rotweine aus der Mencía-Traube stehen beispielhaft für das Potenzial von Region und Rebsorte. Unsere Weinempfehlungen lauten:

Peique Mencia (2021)Peique Mencia (2021)

Peique Mencia (2021)

Für Freunde der nicht allzu schweren Rotweine! Weinregion: D.O. [...]
8.50€
Peique Ramón Valle (2018)Peique Ramón Valle (2018)

Peique Ramón Valle (2018)

Für Freunde der nicht allzu schweren Rotweine! Weinregion: D.O. [...]
12.90€

Infos zur Mencía

Die Mencía wird in Spanien auf insgesamt 8.300 Hektar kultiviert, dabei fast ausschließlich in Galicien und der angrenzenden Provinz León. Die Ursprünge der Rebsorte liegen vermutlich in diesen Gebieten des spanischen Nordwestens. Ebenfalls ist die Mencía in Portugal zu finden. Dort wird sie Jaén genannt.

Im Anbau eignet sich die Mencía besonders gut für das zuvor beschriebene atlantisch-kontinentale Zwischenklima in den genannten Regionen. Extreme Hitze mag die Traube nicht. Allerdings benötigt sie warme und trockene Spätsommer, um vollständig ausreifen zu können. Diese Bedingungen findet sie im Landesinnern von Galicien und in der Provinz León vor. Zugleich käme die Sorte kaum mit dem extremen Regenwetter an der Atlantikküste zurecht.

Im Geschmacksbild dominieren rotfruchtige und florale Aromen. Darüber hinaus zeichnet viele Weine eine weiche Saftigkeit und ein schlanker bis mittlerer Körper aus.

Die Mencía, zu 76 % im Anbau im Bierzo (© Bodegas Peique)

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